Ludwig von Wissel: »Aus dem Tagebuch von Ludwig von Wissel.
Erlebnisse und Betrachtungen in den Jahren 1848-51, besonders in Beziehung auf Schleswig-Holstein.«
1850 trat der hannoversche Artillerie-Oberstleutnant Ludwig von Wissel (geboren 1797) mit Erlaubnis seines Königs in die Schleswig-Holsteinische Armee ein, die sich zu dieser Zeit in der Endphase des Kampfes gegen die dänische Herrschaft befand, nachdem sich 1849 die übrigen deutschen Staaten auf Druck der europäischen Großmächte aus dem Krieg zurückgezogen hatten. Er erhielt seine Ausbildung an der westfälischen Artillerie- und Genieschule in Kassel, diente zunächst in der »Westphälische Armeen« und trat im November »Königlich Deutsche Legion« ein (ein deutscher militärischer Großverband in britischen Diensten, der während der napoleonischen Kriege von 1803 bis 1816 existierte.) Wissel kämpfte u.a. bei der Belagerung von Antwerpen 1814 und in der Schlacht von Waterloo 1815. 1816 wechselte er in Hannoverische Dienste.
Wissel, der in den napoleonischen Kriegen erste Kampferfahrung gesammelt hatte, war 1848 schon an den Planungen für eine Küstenverteidigung der Elbe gegen Dänemark beteiligt war, 1850 wurde er zunächst Oberst und dann General-Major und Kommandeur der schleswig-holsteinischen Artillerie, die er auch in der Entscheidungsschlacht von Idstedt am 24. und 25.Juli 1850 befehligte.
Sein Tagebuchauszug aus den Jahren 1848 bis 1851 gibt ein besonders detailliertes und sachkundiges Bild der Schleswig-Holsteinischen Erhebung und des Aufbaus und Niedergangs der Schleswig-Holsteinischen Armee, namentlich von den militärischen, aber auch den politischen Aspekten.
Die MARITIME BIBLIOTHEK veröffentlicht eine editierte vollständige Neuausgabe dieses 1851 im Verlag von Perthes, Besser und Mauke (Hamburg) erschienenen Buches, das ein herausragendes Zeitdokument ist. Ergänzt wird das Buch durch erklärende Texte und zahlreiche Fußnoten des Herausgebers sowie ein umfangreiches Personenregister der seinerzeit wichtigen Politiker und militärischen Führer.